"Lebensweltliche Orientierung" statt "instruktive Interaktion"

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"Lebensweltliche Orientierung"
statt "instruktive Interaktion"

Eine Einführung in den Radikalen Konstruktivismus in seiner Bedeutung für die Soziale Arbeit und Pädagogik

Kraus, Björn

 


  • 2000
  • 158 S.
  • 14,8 x 21 cm
  • EUR 16,00
  • ISBN 3-86135-160-9

Wie gehen Sozialarbeiter und Sozialpädagogen mit den "Wirklichkeiten" ihrer Klienten um? Welche Möglichkeiten haben sie, auf diese Einfluß zu nehmen? Wie können sie sich an der "Lebenswelt" ihrer Klienten orientieren und welche Grenzen sind den Prozessen der Verständigung gesetzt? Wie stellen sie sich zu der Frage der "Macht" in der Klientenbeziehung und welche ethischen Maximen können sie in dieser Beziehung leiten?
Auf diese Fragen versucht die Arbeit von Björn Kraus eine Antwort zu geben, indem sie auf der Basis des radikalkonstruktivistischen Paradigmas einen systemischen Ansatz zu einer lebensweltorientierten Interaktion entwickelt, der für die Praxis der Sozialen Arbeit fruchtbar gemacht werden kann. Das Buch richtet sich im Sinne einer Einführung an den interessierten Praktiker, der die Möglichkeit einer konstruktivistischen Handlungsorientierung für seine Arbeit kennenlernen und beurteilen möchte; es gibt aber auch wertvolle Anstöße für konstruktivistisch bereits vorgebildete Leser, die Fragestellungen zur Problematik der sozialarbeiterischen Intervention vertiefen möchten.
Björn Kraus ist staatlich anerkannter diplomierter Sozialpädagoge und verfügt über Erfahrungen in Praxisfeldern der offenen Jugendarbeit und der stationären Jugendhilfe. Er beschließt gegenwärtig einen von der Systemischen Gesellschaft anerkannten Ausbildungskurs zur Theorie und Praxis der Systemischen (Familien-)Therapie und Beratung und promoviert an der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Universität Heidelberg.


Björn Kraus, Dr. phil., Diplom-Sozialpädagoge (FH), Systemischer Therapeut und Berater (SG).
Erfahrung in offener Jugendarbeit, stationärer Jugendhilfe und in Forschungsprojekten der Sozialen Arbeit. Promotion an der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Universität Heidelberg. Gegenwärtig Leiter des Kinder- und Jugendbüros des Stadtjugendamts Kaiserslautern und Lehrbeauftragter in der systemtherapeutisch orientierten Fortbildung in der Sozialen Arbeit an der Evangangelischen Fachhochschule Ludwigshafen.


Inhalt

      01 Vorwort

 

      02 Einleitung

 

      03 Neurobiologie und "Wirklichkeit"
      • Wahrnehmung
        • Die Funktion von Wahrnehmung
        • Sinnesorgane
        • Die Funktion der Sinnesorgane
        • Informationserzeugung und Informationsverarbeitung bei der Wahrnehmung
      • Kriterien der Wirklichkeitskonstruktion des Gehirns
        • Wirklichkeitskonstruktion mit Hilfe "automatisierter" präkognitiver Leistungen
        • Information und Bedeutung
      • Ds Gedächtnis als Sinnesorgan
      • Die "Wirklichkeit" als Konstrukt des Gehirns
        • Der Unterschied zwischen "Realität" und "Wirklichkeit"
        • Das Gehirn als Teil der konstruierten "Wirklichkeit"
      • Zusammenfassung
      04 Wissen als Resultat der kognitiven Auseinandersetzung mit Sinneswahrnehmungen
      • Piagets "Schematheorie" des Lernens in ihrer radikalkonstruktivistischen Bedeutung
        • Assimilation
        • Akkommodation
        • Äquilibration
        • Lernen
      • Viabilität als Ziel der Kognition - Wissen als Konstrukt
      • Jenseits der Erfahrungen im "Hier und Jetzt"
        • Reflexion
        • Abstraktion und Generalisierung
        • Repräsentation
      05 Kann der Radikale Konstruktivismus ethische Konseqwuenzen haben?
      • Individualität und der daraus resultierende Pluralismus von "Wirklichkeiten"
        • Ethischer Pluralismus und die Notwendigkeit einer Ethik zweiter Ordnung
      • Die Möglichkeit und Notwendigkeit, vom Sein aufs Sollen zu folgern
      • Das "Wirkliche" Erkenntnissubjekt und der "naturalistische Fehlschluß"
      • Naturalistischer Fehlschluß und Reduktionismus
      • Ethisch Handeln als individueller Akteur in einer Gesellschaft
        • Toleranzgebot
        • Verantwortungsakzeptanz
        • Begründungspflicht
      • Grundannahmen des Radikalen Konstruktivismus und daraus folgernde ethische Maximen
      06 Das Schützsche Lebensweltkonzept aus Sicht des Radikalen Konstruktivismus
      • Phänomenologie
      • Lebenswelt (Schütz)
      • Typik
      • Die drei Relevanzsysteme
        • Die thematische Relevanz
        • Die Auslegungsrelevanz
        • Motivationsrelevanz
      07 Folgerungen des radikalkonstruktivistischen Paradigmas für die Praxis der Sozialen Arbeit und Pädagogik
      • Konstruktivistische Verstehenstheorie
      • Lumpes "Wirklichkeitssicht des Komplexen"
        • Die Berücksichtigung des biographischen Wissens
        • Die Theorie der Selbstorganisation
        • Die "Wahrnehmung der Selbstorganisation" (Der Bewußtseinsprimat)
        • Konsequenzen für die Beschreibung der Systeme Sozialarbeiter/-pädagoge, Klient, Sozialpädagogische Situation
        • Homöostase als Ziel der Selbstorganisation (Die Selbststabilisierungsteleologie)
        • Der "Mythos instruktiver Interaktion"
      08 Zur Möglichkeit der Einflußnahme auf Lernprozesse
      • Lehren statt Dressieren
        • Umweltstimuli
        • Verstärkung
        • Die mißverstandene Funktion der Sprache
        • Orientierungsfunktion
        • "Soziale" Interaktion
        • Zur Idee eines "richtigen" pädagogischen Handelns
      09 Macht
      • Definition: Macht
      • Strukturelle Koppelung
      • Zur Möglichkeit von Macht
        • Macht im materiellen Bereich
        • Exkurs: Instruktive Macht vs. destruktive Macht
        • Macht im kognitiven Bereich
        • Machtspiele
      • Ethische Folgerungen
      • Zusammenfassende Reflexion
      10 Schluß

 

    11 Literaturverzeichnis

 

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